Staaten waren und sind die politischen Gewaltapparate der jeweils sozialökonomisch herrschenden Klassen. Im Kapitalismus sind die bürgerlichen Staaten politische Gewaltapparate der Kapitalvermehrung. Auch die sogenannten „sozialistischen“ Staaten, die von sogenannten „Kommunistischen“ Parteien regiert wurden oder werden, waren oder sind in Wirklichkeit privat- oder staatskapitalistische Länder. Dazu weiter unten etwas ausführlicher.
Aber
zunächst zur ökonomischen Basis der bürgerlichen Staaten: der
kapitalistischen Produktionsweise. Im Privatkapitalismus gehören die
meisten Firmen EinzelkapitalistInnen oder Kapitalgesellschaften. Der
Kapitalismus beruht auf der Ausbeutung der Lohnarbeit. Die globale
Klasse der LohnarbeiterInnen ist der Kern des Weltproletariats. Zum
Weltproletariat gehören global alle Menschen, die weder Produktions-
noch Handelsmittel besitzen und keine leitenden Funktionen (zum
Beispiel VorarbeiterInnen oder AbteilungsleiterInnen), höher
qualifizierte lohnabhängige Funktionen (zum Beispiel IngenieurInnen,
ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen) oder repressiven Funktionen in
der Privatwirtschaft und im Staatsapparat (wie beispielsweise
Werkschutz, Polizei, Geheimdienst oder Armee) ausüben. Menschen mit
letztgenannten Funktionen gehören zum lohnabhängigen
KleinbürgerInnentum. Alle anderen LohnarbeiterInnen sind Teil des
Weltproletariats. Außerdem gehören zu letzteren auch die
nichtlohnarbeitenden proletarischen Unterschichten. Wie zum Beispiel
die noch nicht lohnarbeitenden Kinder und Jugendliche in
proletarischen Familien, RentnerInnen als ehemalige
LohnarbeiterInnen, innerfamiliäre HausarbeiterInnen in
proletarischen Familien (vorwiegend Frauen) und Arbeitslose.
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Die Ukraine war lange Bestandteil des russländischen und sowjetischen Imperiums. Dagegen kämpften ukrainische NationalistInnen. Der ukrainische Nationalismus war genauso reaktionär wie der russländische beziehungsweise der sowjetische Imperialismus. Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg war der ukrainische Nationalismus eine Spielkarte in der Hand des deutschen Imperialismus. Gorbatschows Perestroika führte zur Kapitulation des sowjetischen Imperialismus im ersten Kalten Krieg und 1991 zum Zerfall der Sowjetunion. Dadurch entstanden sowohl Russland als auch die Ukraine als neue Nationalstaaten. Zwischen dem kollektiven Westen und Russland entfaltete sich am Anfang eine begrenzte Kooperation. Vor allem aber nutzte der westliche Imperialismus die Todeskrise des sowjetischen Staatskapitalismus beziehungsweise die Transformationskrise zum Privatkapitalismus in Russland zu einer Ostexpansion von EU und NATO, also in der vorherigen Einflusssphäre des Kremls, aus. Auch den imperialistischen Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999 führte die NATO gegen den Willen Moskaus.
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Dieses Referat wurde von Unabhängigen Rätekommunisten am 30.11.2002 im Rahmen einer Veranstaltung zum 85. Jahrestag der Oktoberrevolution gehalten.
1. Der kleinbürgerlichradikale Charakter des Bolschewismus vor der russischen Revolution 1917. Internationale Sozialdemokratie und Bolschewismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2. Die Umwandlung des Bolschewismus in eine staatskapitalistisch-reaktionäre Strömung (1917- 1921)
3. Bolschewismus und Stalinismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
4. Wechselbeziehung zwischen Produktivkraftentwicklung und proletarischer Selbstorganisation
1. Der kleinbürgerlich-radikale Charakter des Bolschewismus vor der russischen Revolution 1917. Internationale Sozialdemokratie und Bolschewismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Die Gewerkschaften und Parteien der alten sozialdemokratischen Arbeiterbewegung waren von Anfang an reformistisch: Denn sie stellten sich wirtschaftlich beim Arbeitskampf auf den Standpunkt der Ware-Geld-Beziehung und politisch auf den der parlamentarischen Demokratie, sie standen also von Beginn an auf dem Fundament der bürgerlichen Klassengesellschaft. Bevor durch die Gewerkschaften und Parteien der Klassenkampf verrechtlicht und institutionalisiert wurde, kämpften die Arbeiter über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus selbständig um die Verkaufsbedingungen ihrer Arbeitskraft, allerdings war es proletarische Selbstorganisation in einem Klassenkampf, der auf Grund der sozialen Schwäche des Proletariats den bürgerlichen Rahmen nicht durchbrechen konnte. Dieser Klassenkampf im bürgerlichen Rahmen gab sich durch die bürokratischen Gewerkschafts- und Parteiorganisationen ihren entsprechenden Ausdruck. Die Entwicklung der Gewerkschafts- und Parteibürokratie lebte und lebt von diesem bürgerlichen Rahmen des Kampfes, den sie immer stärker durch Integration zu ersetzen suchte und sucht. Nicht die Bürokratie erzeugte also den Reformismus, sondern der proletarische Klassenkampf im bürgerlichen Rahmen. Read more…
Anfang November 2022 gründete nach einer kollektiven Diskussion das sozialrevolutionäre Netzwerk aus Sozialer Befreiung, Sozialer Widerstand, Sociaal revolutionaire Vonk sowie den Diskussionszirkeln auf russisch (tenox.livejournal.com) und armenisch (rgfront.livejournal.com) die Antipolitisch-Sozialrevolutionäre Tendenz (AST). Die Gründung stellt sowohl eine Namensgebung als auch eine Reorganisation dieses Netzwerkes dar. Auf dieser Homepage werden die Texte der AST sowie einige der Vorläuferorganisation der Unabhängigen Rätekommunisten veröffentlicht.
Mit der Gründung der Antipolitisch-Sozialrevolutionären Tendenz (AST) möchten wir einen praktisch-geistigen Impuls zur Radikalisierung des Klassenkampfes leisten. Wir sind uns natürlich bewusst, dass der Hauptimpuls zur Radikalisierung des bewussten Seins des Proletariats dessen eigene Klassenkampfpraxis ist. Auch wissen wir, dass die Wirkung der AST in nichtrevolutionären Zeiten nur gering sein kann. Aber gerade in solchen reaktionären Zeiten ist die klare Organisation von antipolitischen SozialrevolutionärInnen so wichtig – für ein mögliches zukünftiges bewusstes Sein der Revolution und einer klassen- und staatenlosen Weltgemeinschaft.
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