Damit
die industriekapitalistische Warenproduktion zur herrschenden
Produktionsweise werden kann, muss sie sich auch die Politik und ihr
wichtigstes Organ, den Staat, unterwerfen, diesen zum Gewaltapparat
der permanenten Kapitalvermehrung machen. Wir haben im Kapitel I.2
dargestellt, wie sich Ansätze einer kapitalistischen Warenproduktion
bereits in der antiken (Griechenland und Römisches Reich) und in der
ostafrikanischen Sklaverei sowie im eurasischen Feudalismus
herausentwickelt hatten. Aus der antiken Sklaverei hat sich nicht der
heutige Industriekapitalismus entwickelt, sie ging vorher unter
beziehungsweise transformierte sich in den europäischen Feudalismus.
Dieser und jener in Asien gebar schließlich die
industriekapitalistische Warenproduktion. In Europa wurde der
Industriekapitalismus zuerst zur auch politisch herrschenden
Produktionsweise. Dagegen wurde in großen Teilen Asiens, in Afrika,
Amerika und Australien entweder die ersten Grundlagen für die
industriekapitalistische Produktionsweise durch den „weißen“
Imperialismus geschaffen (Teile Asiens, Afrika) oder sie setzten sich
durch ihn voll durch (Amerika und Australien). Hier wurde der
Industriekapitalismus durch den Prozess von Kolonialisierung und
nationaler „Befreiung“ politisch durchgesetzt, womit wir uns im
Kapitel I.12 auseinandersetzen werden.
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Eine
kapitalistische Warenproduktion ist dadurch gekennzeichnet, dass fast
alle Güter und Dienstleistungen für den Umtausch mit Geld
produziert werden. Ziel und Zweck der kapitalistischen
Produktionsweise ist die unaufhörliche und grenzenlose Vermehrung
des Geldes. Nützliche Dinge werden vorwiegend nur produziert, wenn
sie das Geld, diesen verselbständigten Ausdruck des Tauschwertes,
vermehren. In der herrschenden kapitalistischen Produktionsweise
besteht die totalitäre Diktatur des Tauschwertes über den
Gebrauchswert. Diese beinhaltet, dass nicht die Bedürfnisse nach
bestimmten Waren und warenförmigen Dienstleistungen zählen, sondern
nur die zahlungsfähige Nachfrage nach ihnen. Hat der Bedürftige
nicht genug oder gar kein Geld, so bleiben in der Warenproduktion
seine Bedürfnisse unbefriedigt, während gleichzeitig Waren
unverkäuflich bleiben. Das passiert auch im schönsten
kapitalistischen Wirtschaftsaufschwung. Die kapitalistische
Warenproduktion abstrahiert also real, in der Wirklichkeit,
weitgehend von den wirklichen Bedürfnissen.
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Anfang November 2022 gründete nach einer kollektiven Diskussion das sozialrevolutionäre Netzwerk aus Sozialer Befreiung, Sozialer Widerstand, Sociaal revolutionaire Vonk sowie den Diskussionszirkeln auf russisch (tenox.livejournal.com) und armenisch (rgfront.livejournal.com) die Antipolitisch-Sozialrevolutionäre Tendenz (AST). Die Gründung stellt sowohl eine Namensgebung als auch eine Reorganisation dieses Netzwerkes dar. Auf dieser Homepage werden die Texte der AST sowie einige der Vorläuferorganisation der Unabhängigen Rätekommunisten veröffentlicht.
Mit der Gründung der Antipolitisch-Sozialrevolutionären Tendenz (AST) möchten wir einen praktisch-geistigen Impuls zur Radikalisierung des Klassenkampfes leisten. Wir sind uns natürlich bewusst, dass der Hauptimpuls zur Radikalisierung des bewussten Seins des Proletariats dessen eigene Klassenkampfpraxis ist. Auch wissen wir, dass die Wirkung der AST in nichtrevolutionären Zeiten nur gering sein kann. Aber gerade in solchen reaktionären Zeiten ist die klare Organisation von antipolitischen SozialrevolutionärInnen so wichtig – für ein mögliches zukünftiges bewusstes Sein der Revolution und einer klassen- und staatenlosen Weltgemeinschaft.
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